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Narbenbruch

Im Bereich von Operationsnarben kann es nach einiger Zeit zu Schwachstellen in der Bauchdecke kommen. Dabei bilden sich Lücken in der Bauchdecke.

Eine solche Lücke der Bauchwand mit oder ohne Vorwölbung im Gebiet einer postoperativen Narbe bezeichnet man als Narbenbruch oder auch Narbenhernie.

Das Risiko, nach einer Bauchoperation einen Narbenbruch zu bekommen, liegt bei ca. 20 % . Bei jedem fünften Operierten bilden sich drei Jahre nach dem Eingriff oder noch später Löcher entlang der Narbe. Ursächlich sind u.a. Rauchen, Übergewicht, schwaches Bindegewebe (Kollegenstoffwechsel) sowie ein Wundinfektion nach einer Operation.

Insbesondere Diabetiker entwickeln eher eine Narbenhernie, da sie zu Wundheilungsstörungen neigen. Optimal eingestellte Blutzuckerwerte senken ihr Risiko einer Narbenhernie.

Man kann mit einem Narbenbruch beschwerdefrei leben. Macht der Narbenbruch jedoch Beschwerden, so sollte er operiert werden. Eine andere Möglichkeit der Heilung gibt es nicht.

Insbesondere bei Beschwerden besteht die Gefahr der akuten Einklemmung von Darmanteilen (Inkarzeration). Dieser Teil des Darmes wird dann nicht mehr ausreichend durchblutet und stirbt ab. Hierbei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Notfallsituation.

Eine an der Charité und 35 weiteren deutschen Zentren seit Ende 2011 laufende Untersuchung, die Aware-Studie, soll die Frage klären, ob ein Eingriff auch bei jenen Patienten sinnvoll ist, die nur wenige Beschwerden haben. Eine Vorstudie zeigt, dass Patienten, die Schmerzen haben, die sie im Alltag einschränken, von der OP profitieren.